21. Oktober 2022 – Podiumsdiskussion & Live kollektive Übersetzung mit der Autorin Alexandra Badea, Frank Weigand und Leyla-Claire Rabih (Übersetzer) – mit Livestream

13 Okt

Für die Zeugen zeugen: das post-traumatische und post-koloniale Theater der Alexandra Badea

Am 21. Oktober laden wir Sie herzlich zu einer Podiumsdiskussion und kollektiver Live-Übersetzung mit Alexandra Badea, ihrem deutschen Übersetzer Frank Weigand und der franko-syrischen Übersetzerin und Regisseurin Leyla-Claire Rabih in das Schloss Mannheim ein (die Veranstaltung wird jedoch auch via Livestream übertragen). Es erwartet Sie ein Abend über dunkle Stellen in der offiziellen Geschichtsschreibung, Theater als Mittel zur Vergangenheitsbewältigung und die Schwierigkeiten seiner Übersetzung in den deutschen Kontext.

„Niemand zeugt für den Zeugen“ schrieb Paul Cela in seinem Gedicht „Aschenglorie“, das Alexandra Badea in ihrer Trilogie „Points de non-retour“ zitiert. Seit ihrer Einbürgerung in Frankreich beschäftigt sich die franko-rumänische Dramatikerin mit vergessenen Weltkriegs- und Kolonialgräueltaten und der Wirkung familiärer Traumata bis in die Gegenwart. Den Zeuginnen und Zeugen schmerzlicher Ereignisse aus der Vergangenheit verliehen ihre Texte eine Stimme, um ein Weiter- und Zusammenleben in der Gegenwart möglich zu machen.

Anlässlich des Erscheinens der deutschen Übersetzung „Aus dem Schatten“ im Frankfurter Verlag der Autoren diskutiert die Autorin mit ihrem Übersetzer Frank Weigand und der französischen Regisseurin Leyla-Claire Rabih über die Legitimität, für andere das Wort zu ergreifen, die Arbeit mit dokumentarischem Material und ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Muttersprache Rumänisch. Dabei werden auch Auszüge aus der Trilogie im Original und in deutscher Übertragung zu hören sein.  In einem Mini-Workshop mit dem Publikum geben die drei anschließen Einblick in Übersetzungsprozesse, die Besonderheit des Schreibens für die Bühne und die Grenzen kultureller Übertragung.

Die Veranstaltung gehört zu der Reihe „ALLE SEIN. Kollektiv übersetzen | Übersetzen für das Kollektiv”, welches von September bis November 2022 vom Institut Français Deutschland in Zusammenarbeit mit den Zweigstellen der französischen Kulturinstitute in Deutschland organisiert wird. Hierbei wird die Arbeit von Übersetzungsduos bzw. -teams beleuchtet und somit die kollektive Dimension der Übersetzungsarbeit erkundet und inszeniert, aber auch die Rolle der Übersetzung in Bezug auf ein gemeinsames Imaginäres hinterfragt.

In Mannheim wird die Veranstaltung von dem Institut Français Mannheim in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Mannheim, dem Institut Français Deutschland und der Stadtbibliothek Mannheim organisiert.

Das gesamte Programm wird von dem Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ gefördert.

 

Termin: Freitag, 21.Oktober 2022, 19:00 Uhr
Ort: Fuchs-Petrolub-Festsaal O138 (Universität Mannheim)
Sprache: Französisch/Deutsch
Eintritt: frei
Anmeldung:  kultur@if-mannheim.eu
Link zum Livestream: https://youtu.be/hv8xIWDdNbw